Die Geburt wird häufig beschrieben als das einprägsamste und schönste Ereignis im Leben der werdenden Eltern. Und gleichzeitig spielen besonders bei dem ersten Baby oftmals auch Ängste und Unsicherheiten eine große Rolle. Wie sehr wird die Geburt weh tun? Was, wenn es Komplikationen gibt?
In dieser Situation hilft es, sich positiv auf die Geburt einzustellen, zum Beispiel indem du positive Geburtsberichte liest statt Horrorstorys. Doch oft kommt die Unsicherheit in Bezug auf die Geburt doch auch von einem Mangel an Informationen. Deshalb haben wir heute gemeinsam mit Steffi und Janine von Hey Wow Mom 7 Tipps rund um die Geburt für dich, die dir bei deiner Vorbereitung etwas helfen können!
1. Deinen Körper verstehen
Was passiert in der Schwangerschaft in deinem Körper? Wie groß ist dein Kind, wo genau liegt es vor der Geburt? Wie läuft die Geburt genau ab, welche Phasen gibt es und was passiert in dieser Zeit in deinem Körper? Wie bewegt sich dein Kind durch das Becken und wie kannst du von außen unterstützen? Wenn du diese Dinge verstehst, wird dir das viele Unsicherheiten nehmen, weil du Klarheit darüber hast, was genau dein Körper eigentlich leisten kann. Mental kannst du ideal unterstützen, indem du die Geburt noch und der Schwangerschaft positiv visualisierst und dir deine Traumgeburt vorstellst. Dein dein Mindset, deine Vorbereitung und deine daraus erwachsene Kompetenz und Selbstbestimmung beeinflussen etwa 80% des Geburtsverlaufs.
2. Auf dich und dein Baby vertrauen!
Ihr beide habt das vielleicht noch nie gemacht - aber ihr habt alles in euch, was ihr braucht. Komm mit deinem Kind in Verbindung, vertraue darauf, dass ihr beide intuitiv wisst, was zu tun ist. Versuche, auch unter der Geburt immer wieder in dich hineinzuhören und zu verstehen, was in deinem Kind gerade vorgehen könnte. Das kann mental so viel bewirken und wird dich zu stärksten Version deiner selbst machen, weil jede Minute unter der Geburt, jede Welle, jede Wehe dich deinem Baby näher bringt.
3.Geburt ist Sport - du kannst dich vorbereiten!
Wenn es dir möglich ist, bleibe auch während der Schwangerschaft in Bewegung - deine Fitness und deine Kraft sind auch unter der Geburt von großem Vorteil. Auch wenn du vor lauter Adrenalin ohnehin über dich hinauswachsen wirst, wird es dir beispielsweise leichter fallen, deine bevorzugten Positionen länger zu halten oder eine möglicherweise länger andauernde Geburt voll in deiner Kraft zu erleben. Außerdem kann dich dein durch Sport sehr gut geschultes Körpergefühl gut dabei unterstützen, bestimmte Muskelgruppen gezielt anzuspannen oder zu entspannen, wenn dies nötig ist.
Dabei geht es nicht darum, schwanger viele verrückte neue Sportarten auszuprobieren oder möglichst viele Muskeln und Kondition aufzubauen, sondern den Sport zu machen, der dir gut tut - egal ob Joggen, Schwimmen, Yoga oder etwas ganz anderes.
4. Hausmittel nicht unterschätzen!
Du kannst dich auch mit ein paar wertvollen Hausmitteln schon auf die Geburt vorbereiten. So kannst du beispielsweise durch bestimmte Ernährungsformen - ganz konkret durch den Verzicht auf einfache Kohlenhydrate und Zucker, die sogenannte Louwen-Diät - dafür sorgen, dass dein Gebärmutterhals schön weich wird und der Muttermund reift.
Vielen bekannt ist außerdem der Himbeerblättertee zur Geburtsvorbereitung und -erleichterung. Nach Rücksprache mit deiner Hebamme können dir 1-2 Tassen am Tag ab der 36. Schwangerschaftswoche dabei helfen, dein Beckenboden-Gewebe zu lockern.
Auch Geburtsvorbereitende Akupunktur kann eine tolle Möglichkeit sein, mit deinem Körper in Kontakt zu kommen, dich zu entspannen und dabei gezielt Impulse zu setzen, die deinen Körper auf diesen unvergesslichen Moment vorbereiten.
5. Hallo, Damm!
Auch deinen Damm kannst du auf die Geburt vorbereiten. Denn wenn sich das Köpfchen und die Schultern deines Kindes nach außen schieben, entsteht so viel Druck auf das Dammgewebe, dass es oftmals nachgibt.
Durch gezielte und regelmäßige Dammmassagen kannst du das Gewebe vorbereiten und schön weich werden lassen. Eine solche Massage mag dir am Anfang unangenehm erscheinen, gleichzeitig kann sie ein toller Aufhänger sein, dich auch mental und in Verbindung mit deinem Baby darauf einzustimmen, dass die Geburt bald losgeht.
Lass dir gern von deiner Hebamme zeigen, wie die Dammmassage aussieht. Du brauchst nichts weiter außer ein passendes Öl - das kann entweder ein hochwertiges Mandelöl oder ein extra dafür angemischtes Dammmassageöl sein.
6. Mentale Geburtsvorbereitung
Oftmals ist die Vorstellung der Geburt so fest mit dem Bild von Angst und Schmerz verbunden, dass sich die wenigsten Frauen eine schmerzarme Geburt in tiefer Ruhe kaum vorstellen können.
Dann kann die gezielte mentale Geburtsvorbereitung wahre Wunder wirken. Dabei geht es vor allem darum, deine Geburt selbstbestimmt zu erleben und zu gestalten. Das kann beispielsweise unter Hypnose (Hypnobirthing) oder durch einen ganz aktiv herbeigeführten Zustand der Tiefenentspannung passieren.
Diese Art der Vorbereitung ergänzt den konventionellen Geburtsvorbereitungskurs, wo es vor allem darum geht, die Physiologie der Geburt zu verstehen und alles nötige drumherum zu organisieren und vorzubereiten. Bei der mentalen Vorbereitung wiederum lernst du, wie du unter der Geburt ganz bei dir und deinem Baby bleiben kannst, wie du mit möglichen Herausforderungen umgehen kannst und wie du deine Geburt innerlich und mental so angenehm wie möglich gestalten kannst. Denn wie im Profisport kann auch unter der Geburt die mentale Vorbereitung und der Fokus einen riesigen Unterschied machen.
Absolute Herzensempfehlung von Janine & Steffi: „Die friedliche Geburt“ - Podcast und Kurs von Kristin Graf.
7. Meine Geburtswunschliste
Eine Geburtswunschliste ist aus verschiedenen Gründen eine tolle Idee. Sie hilft dir zum einen mit der genauen Auseinandersetzung mit deiner Traumgeburt und mit ihrer Visualisierung. Sie ist außerdem ein tolles Tool zu einer selbstbestimmten Geburt - denn wenn du und deine Geburtsbegleitung wissen, was du dir wünschst, kann das für den gesamten Verlauf der Geburt wahnsinnig wertvoll sein.
Die Geburtswunschliste beinhaltet all deine Wünsche rund um deine Geburt, also beispielsweise:
- Welche Atmosphäre du dir wünschst (Licht, Musik oder Ruhe, etc.)
- Welche Untersuchungen du dir wünschst & welche nicht
- Wie du dir die Kommunikation mit der begleitenden Hebamme wünschst (direkt oder über deine Begleitung, wenn du in Hypnose oder Meditation gebären möchtest)
- Ob und wenn ja, welche Schmerzmittel du dir wünscht
- Ob du dir eine Wassergeburt wünschst
- Was du dir für die Postpartale Phase wünschst (sofortiges Bonding, Nabelschnur auspulsieren lassen etc.)
Du formulierst diese Wunschliste im ersten Schritt für dich und deine Begleitung - so wisst ihr beide, wie deine Wunschgeburt aussieht und was ihr dafür tun könnt. Doch auch für das Fachpersonal, das deine Geburt begleiten wird, hat eine solche Liste einen großen Wert. Besprich deine Wünsche also im Idealfall bei der Geburtsanmeldung und lass die Liste in ausgedruckter Form am besten schon vor Ort.
Autorin: Jane-Lee Fromm