Kein Händler möchte wirklich darüber reden, aber leider passiert es jeden Tag: Millionen ungenutzter Artikel werden vernichtet. Von Elektrogeräten, über Spielzeug bis hin zu Kleidung. Und das, obwohl sie noch in einwandfreiem Zustand sind. Wir haben uns dazu entschlossen, dagegen vorzugehen!
Die Kollektion aus dem Vorjahr, ungenutzte Retouren, Artikel mit kleinen Schönheitsfehlern: all diese Produkte werden verbrannt oder geschreddert, weil sie keiner mehr will und weil das billiger ist, als sie neu zu verpacken und wieder zu verkaufen. Andere Produkte, wie Pflege- und Kosmetikartikel können und dürfen aus Hygienegründen teilweise nicht mehr weiterverkauft werden. Jeder zweite online bestellte Modeartikel wird zurückgesendet, rund 30 Prozent davon werden nicht mehr neu verkauft (Quelle: Greenpeace). Das ist eine große Belastung für die Umwelt, die durch die Vernichtung dieser neuwertigen Produkte nur noch größer wird. Vor allem das Verbrennen von Kleidung ist ein Problem: damit werden die Sachen komplett vernichtet, beim Schreddern können die Reste wenigstens noch teilweise weiterverwendet werden, um daraus zum Beispiel Dämmmaterial herzustellen.
Gerade durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Ladenschließungen wird mit einer halben Milliarden unverkaufter Textilien gerechnet. Wohin damit? Die meisten fast Fashion Konzerne lassen diese Produkte vernichten, denn aufbewahren lohnt sich nicht und ist viel zu teuer. Durch den schnellen Kollektionswechsel und den stetigen Strom an neuen Artikeln bleiben gar keine Zeit und kein Platz, um diese Sachen doch noch zu verkaufen. Spenden kommt leider für die meisten Händler, gerade die kleinen, nicht in Frage. Ungefähr 0,9 Prozent werden aktuell gespendet. Auf Sachspenden muss aber Umsatzsteuer gezahlt werden, sodass die Händler in den meisten Fällen noch draufzahlen müssen. Die gute Nachricht: Durch eine Initiative wird seit März auf die Umsatzsteuer auf Saisonware verzichtet. Aber: Das ganze gilt nur bis Jahresende.
Auch wir möchten unsere älteren Produkte nicht vernichten oder in unserem Lager verstauben lassen. Deshalb haben wir beschlossen, sie zu verschenken. Wenn du also Glück hast, findest du in deinem Paket bald ein zusätzliches Produkt in einem alten Design, das sich aber noch in perfektem Zustand befindet! Auch Stoffverschnitte werden bei uns nicht weggeworfen, sondern kommen noch zum Einsatz. Seit März nähen wir daraus unsere Musselin-Scrunchies, sodass wir weniger Abfall produzieren und unsere Stoffe im Sinne einer nachhaltigen Produktion komplett aufbrauchen können.
Was denkst du über das Thema? Lass es uns wissen. Wir freuen uns auf deine Kommentare und dein Feedback. Verlinke uns auch gerne @hutchandputch und zeig uns, wie du deinem neuen Produkt ein neues Leben schenkst!
Autorin: Isabell Gritzka