Ob Windeln wechseln, kuscheln oder massieren – am Wickeltisch wirst du in den ersten Wochen und Monaten viel Zeit mit deinem Baby verbringen. Mach es dir daher gern so leicht und praktisch wie möglich, indem du ihn von vornherein auf deine Bedürfnisse und die deines Babys abstimmst und einrichtest. Steffi und Janine von Hey Wow Mom haben in diesem Blogeintrag mit uns ihre Tipps geteilt, wie du den Überblick am Wickeltisch behältst!
Dein perfekter Wickelplatz ist so eingerichtet, dass du dein Baby jederzeit im Blick hast und dich keine Sekunde wegdrehen oder -bewegen musst, um etwas zu holen. Die Sicherheit deines Babys hat hier oberste Priorität. Darauf folgt dann auch bei diesem Thema: Weniger ist mehr!
Der Wickeltisch
Die ideale Höhe des Wickeltischs hängt von deiner Körpergröße ab. Die Standardhöhe liegt meist bei 90 cm. Wir empfehlen, dass die Wickelunterlage etwa 15 cm unter deinen angewinkelten Ellenbogen liegt, so dass du dich bequem abstützen kannst und dabei dennoch gerade bleibst im Rücken. Sollte dein*e Partner*in deutlich größer oder kleiner sein als du, überlegt vorab, wer das Kind hauptsächlich betreuen und wickeln wird und wählt die Höhe des Wickeltischs gern entsprechend aus.
Statt eines neuen Wickelschranks tut es übrigens auch ein Wickelaufsatz – dieser kann ganz einfach auf sehr vielen gängigen Kommoden oder der Waschmaschine installiert werden. Das Internet ist außerdem voll von DIY-Anleitungen. Wichtig dabei ist nur, dass sie breit und vor allem tief genug ist und dass sie seitliche Begrenzungen hat.
Auf den Aufsatz legst du dann eine passende Auflage. Ob aus Plastik oder Stoff: Wir empfehlen dir in jedem Fall einen Bezug oder ein Mulltuch darüber zu spannen, sodass du nicht immer die ganze Auflage waschen musst. Statt der Einweg-Wickelunterlagen eignen sich kleine Handtücher oder ebenfalls Mulltücher.
Gut sortiert
Ein breite Wickelauflage ist übrigens sehr praktisch, um all die Dinge, die du beim Wickeln brauchst, direkt griffbereit zu haben. Etwas Raum neben oder über der Auflage ist ideal, um beispielsweise folgendes zu platzieren: Windeln, Waschlappen, eine Schüssel Wasser, Mandelöl und Wundschutz-Creme. Wenn du es gern organisiert hast, kannst du alles in Körben sortieren. Natürlich darf auch ein gut abgedichteter Eimer nicht fehlen, bei Stoffwindeln tut es aber auch eine einfache Wetbag, die du neben dem Platz befestigen kannst.
In den Schubfächern selbst sollte alles so verräumt sein, dass du schnell an die Dinge kommst, die du am häufigsten brauchst, das heißt zum Beispiel die Bodys in die oberste Schublade. So ist es auch für andere Familienmitglieder besser nachvollziehbar und leichter, sich beim Wickeln zurechtzufinden.
Wärme
Eine Wärmelampe kann auf jeden Fall eine sinnvolle Investition sein, da Babys ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können und so schnell auskühlen. Mit einer Lampe brauchst du den Raum nicht so stark heizen, das spart Energie und Kosten. Außerdem ist es für dein Baby sehr viel angenehmer unter der warmen Lampe zu liegen. Achte auf den vom Hersteller empfohlenen Abstand – meist 60 bis 100 cm – zwischen Lampe und Kind, teste aber unbedingt selbst vorher, wie warm es wird. Eine Abschaltautomatik können wir euch sehr empfehlen, auch ein Ständer kann unkomplizierter sein als eine verschraubte Lampe.
Das Wickeln
Für das Wickeln deines Babys empfehlen wir dir, auf Feuchttücher weitestgehend zu verzichten. Zum einen sind sie kalt auf der zarten Babyhaut, zum anderen verursachen sie über die gesamte Wickelzeit Unmengen an Müll. Einfache Waschlappen mit warmem Wasser sind völlig ausreichend, beides kannst du dir auch immer gut zurechtlegen. In einer Thermoskanne kannst du heißes Wasser bereitstellen und es zu frischem kaltem hinzufügen, wenn du es brauchst. Verschiedene Cremes braucht es in den seltensten Fällen – eine Wundschutzcreme mit Calendula können wir dir allerdings wärmstens empfehlen. Darüber hinaus reicht beispielsweise ein Seifenspender mit Mandelöl, das sehr wohltuend für die zarte Babyhaut ist und auch für Massagen gut verwendet werden kann.
Stoff, Einweg oder Windelfrei
Die Entscheidung, ob und wie du dein Kind wickeln möchtest, ist ganz allein dir überlassen. Es gibt mittlerweile eine gute Auswahl an pflanzlichen und hautfreundlichen Einwegwindeln, die die Umwelt weniger belasten.
Stoffwindeln sind ohne Frage deutlich nachhaltiger. Zwar sind sie teurer in der Anschaffung, auf Dauer jedoch um einiges günstiger als Einwegwindeln. Je nach Stoffwindel-System kannst du beispielsweise die Überhosen auch bestens gebraucht kaufen und/oder im Nachhinein wieder verkaufen, das schont den Geldbeutel zusätzlich. Ein weiterer Vorteil von Stoffwindeln kann – neben ihren tollen Designs– auch sein, dass sie dein Baby dabei unterstützen, den eigenen Körper besser zu spüren. Während Einwegwindeln die Nässe sofort aufsaugen und auch große Mengen halten können, ohne sich feucht anzufühlen, spürt dein Baby bei Stoffwindeln deutlich schneller, dass die Windel nach dem Pullern eben nass wird. Das kann wiederum beim Prozess des Trockenwerdens unterstützen.
Die Windelfrei-Methode verursacht natürlich am wenigsten Müll. Sie erfordert ein bisschen Übung und gute Organisation und ist daher nicht für jede Familie das passende Konzept. Unabhängig davon, ob du dich dafür entscheidest: Eine Schüssel zum Abhalten deines Babys am Wickelplatz kann ein toller Weg sein, um dein Kind dabei zu unterstützen, sich auch ohne Windel zu entleeren.
Nachts
In der Nacht kann es sehr praktisch sein, deinem Baby schon die nächst größere Windel anzuziehen oder einen besonders saugfähigen Stoff einzulegen – eine gute Passform natürlich bei beiden vorausgesetzt. So kannst du dir das ein oder andere Wickeln mitten in der Nacht ersparen, ohne dass sich dein Baby unwohl fühlt. Unabhängig davon können wir dir vor allem für die ersten Wochen nur empfehlen, eine Mini-Wickelstation neben deinem Bett zu platzieren. Eine Unterlage, ein Waschlappen beziehungsweise Tuch und Windeln, mehr braucht es gar nicht. So kannst du nachts im Bett oder zumindest im Schlafzimmer bleiben und danach entspannter weiterschlafen.
Autorin: Isabell Gritzka