Wer kennt es nicht: Der Wecker klingelt wie jeden Morgen viel zu früh und der unliebsame Abschied aus dem Tiefschlaf fühlt sich an, als hätte einen jemand aus einer anderen Dimension geholt. Dahingegen empfinden wir das Aufstehen aus der Leichtschlafphase als deutlich angenehmer. Doch worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Tiefschlafphase und Leichtschlafphase? Welche Zyklen unser Schlaf während einer Nacht durchläuft und wie du dieses Wissen für dich nutzen kannst, erfährst du hier!
1. Schlafen ist nicht gleich Schlafen
Während wir bewusst keinen Unterschied wahrnehmen und uns der Schlaf meist nur vorkommt wie eine seltsam verschwommene Zeit der Abwesenheit, leistet unser Körper im Schlaf so Einiges. Außerdem durchlaufen wir in einer Nacht mehrere Schlafzyklen. Prinzipiell werden in der Schlafforschung zwei verschiedene Arten von Schlaf unterschieden: REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf. REM steht hier für die englische Bezeichnung „rapid-eye-movement“ und kennzeichnet die Zeit, in der wir tief schlafen und träumen. Dabei bewegen sich nämlich die Augäpfel unter unseren Lidern schnell hin- und her.
2. Non-REM-Schlaf: Einschlafphase, Leichtschlafphase und Tiefschlaf
Wie merkt unser Körper eigentlich, dass es Abend ist und wir so langsam auch mal müde werden dürfen? Hier hilft uns unser körpereigenes Hormon Melatonin, welches unseren Tag-Nacht-Rhythmus regelt. Durch die wechselnden Lichtverhältnisse von hell zu dunkel wird Melatonin ausgeschüttet, welches dafür sorgt, dass wir uns müde fühlen. Wenn wir uns dann ins Bett legen und die Augen zu machen, gleitet unser Bewusstsein langsam von Wachsein zu Schlafen. In der Leichtschlafphase entspannen sich langsam die Muskeln und das Reaktionsvermögen nimmt ab. Außerdem wird unsere Atmung gleichmäßig und die Körpertemperatur nimmt ab. Schließlich kommt der Tiefschlaf: Diese Phase ist für unsere Erholung die Wichtigste.
3. Die REM-Phase
In der letzten Phase eines Schlafzyklus träumen wir die intensivsten Träume, an die wir uns manchmal am Morgen noch erinnern können. Im Durchschnitt träumt man etwa vier Träume pro Nacht, erinnert sich in der Regel aber nur maximal an die letzten beiden Träume vor dem Aufwachen.
In dieser Phase ist die Weckschwelle am höchsten, bedeutet: aus dieser Phase geweckt zu werden empfinden wir als extrem unangenehm und fühlen uns, obwohl wir vielleicht sogar genug Schlaf bekommen haben, am Morgen völlig platt und müde. Um das zu verhindern hilft es, wenn du deinen Schlaf zunächst einmal beobachtest und für dich feststellst, wie viele Stunden Schlaf du pro Nacht brauchst. Und ja, jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Schlaf! Während bei Kindern die normale Schlafdauer 9 Stunden beträgt, schlafen Erwachsene im Durchschnitt nur etwa 7 Stunden in der Nacht. Ab einem Alter von 55-60 Jahren schlafen die meisten Menschen dann durchschnittlich sogar nur ca. 6 Stunden.
Doch wie gesagt: Hierbei handelt es sich nur um einen Durchschnittswert. Am besten kannst du herausfinden, wie viel Schlaf du brauchst, wenn du einfach auf dein Wohlbefinden hörst. Du schläfst immer um die 7 Stunden und musst dich morgens richtig aus dem Bett quälen? Dann schläfst du offensichtlich zu wenig! Wenn du nun deinen Wecker immer so stellst, dass er dich aus deiner Leichtschlafphase weckt, wirst du merken, dass du viel fitter und besser in den Tag startest! Das geht ganz einfach: Deine Schlafdauer muss eigentlich einfach nur durch 1,5 bzw. 90 Minuten teilbar sein. Eine gute Schlafdauer ist somit zum Beispiel 6 Stunden (4 Schlafzyklen), 7,5 (5 Schlafzyklen) und 9 Stunden (6 Schlafzyklen).
Autorin: Jane-Lee Fromm